Temperierte Wälder

Diese machen etwa 22% der Gesamtwaldfläche der Erde aus, sind aber mit ca. 40% des Nutzholzaufkommens die wichtigsten Wirtschaftswälder. Die vorherrschende Waldform der temperierten Zone auf der Nordhalbkugel unseres Planeten sind sommergrüne Laubmischwälder. Auf der Südhalbkugel sind diese kaum anzutreffen. Vorherrschende Baumarten sind Buchen, Eichen, Eschen, Nussbaum, Linden und Kastanie, in den höheren Lagen Tanne und Fichte. In den kontinentaleren Klimaten der gemäßigten Zone (zentrales Nordamerika, Zentralosteuropa und Zentralasien) bestimmen Wald- und Grassteppen die Vegetation. Typische Böden sind Braunerden und graue Waldböden.

Im Übergangsbereich zwischen subtropischem und gemäßigtem Klima finden sich unter der Bedingung ganzjährig hoher Niederschläge warmtemperierte, immergrüne Wälder. Diese finden sich im Südosten der USA, an der Ostküste Australiens, im östlichen Südafrika sowie in Ostchina, Südkorea und den südlichen japanischen Inseln. Entlang der Westküste Nordamerikas (Nordkalifornien bis südliches British Columbia), in Chile und an Westküste der neuseeländischen Südinsel haben sich temperierte Regenwälder mit Niederschlägen von teilweise über 7000 mm /Jahr ausgebildet. Typische Arten dieser Formation sind Coastal Redwood (Sequoia sempervirens) und Douglasie (Pseudotsuga menziesii) in Nordamerika und Südbuchen (Nothofagus sp.) sowie Podocarpus-Arten in Südamerika und Neuseeland. Hier sind gelbe oder rote podsolige Böden vorherrschend.

Ebenfalls in den Übergangszonen zwischen subtropischem und gemäßigtem Klima haben sich Hartlaubwälder entwickelt. Im Gegensatz zu den warmtemperierten immergrünen Wäldern finden sich diese aber in einem trockenen Regime mit Winterregen. Typisch sind die mediterranen Wälder Europas und die südkalifornischen Wälder. Typische europäische Arten sind Steineichen (Quercus ilex), Olivenbaum (Olea europea) Edelkastanien (Castanea sativa) Aleppokiefer (Pinus halepensis) und die Pinie (Pinus pinea) - sowie Pinus brutia im östlichen Mittelmeerraum. Durch Beweidung und übermäßige Holznutzung wurden die mediterranen Wälder Europas stark degradiert und oft findet sich nur noch niedrige Macchia-Vegetation. In Kalifornien bestimmen immergrüne Eichenwälder im Norden und das eher gebüschartige Chaparell im Süden die Vegetation. Mediterrane Braunerden bestimmen die Böden.

Literatur

ELLENBERG, H. (1996): Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. 5. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

HÄRDTLE, W., EWALD, J., HÖLZEL, N. (2004): Wälder des Tieflandes und der Mittelgebirge. Ulmer-Verlag, 252 S.

UNITED NATIONS (2000): Forest Resources of Europe, Cis, North America, Australia, Japan, and New Zealand: Industrialized Temperate/boreal Countries - UN-ECE/FAO Contribution ... Report (Geneva Timber & Forest Study Papers), 445 S.

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© C. Sander 2007