Strukturelle Effekte - "Biology meets Physics"

Biologie und Chemie des Holzes sind der Schlüssel zu seinen physikalischen und elastomechanischen Eigenschaften. Jahrringbreite, Faserlänge, Ligninanteil und andere Parameter haben entscheidenden Einfluss auf die Holzeigenschaften. Viele dieser Größen wirken indirekt, meist über die Holzdichte.

So führt z.B. ein größerer Spätholzanteil insbesondere bei Nadelhölzern zu einer Zunahme der mittleren Zellwanddicke und damit zu einer höheren Rohdichte. Oder: Eine abnehmende Jahrringbreite erhöht bei Nadelhölzern den Spätholzanteil und damit ebenfalls die Dichte. Diese wiederum ist mit sämtlichen Festigkeitseigenschaften korreliert.

Daher besitzen feinringige Nadelhölzer aus montanen Lagen wegen ihrer höheren Rohdichte sehr gute technische Eigenschaften. Demgegenüber ist feinringige Eiche (ringporig) ein sehr begehrtes Furnierholz, da sie sich aufgrund ihrer niedrigen Rohdichte sehr gut Messern und Schälen lässt.

Der Ligninanteil hat insbesondere einen Einfluss auf die Druckfestigkeit, führt allerdings auch zu einer zunehmenden Versprödung, so dass dynamische Festigkeiten, wie z.B. die Schlagbiegefestigkeit abnehmen.

Literatur:

NIEMZ, P., 1993: Physik des Holzes und der Holzwerkstoffe. Stuttgart: DRW-Verl., 243 S.

 

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Einfluss der Holzstruktur auf Rohdichte und Festigkeit des Holzes. (Abbildung nach NIEMZ 1993)

 

 

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© C. Sander 2002