Was ist eigentlich Holz? Botanisch ist Holz "das sekundäre Xylem der Samenpflanzen". Xylem (von griech. Xylos = Holz) bedeutet verholztes Gewebe. Die Zellwände enthalten nämlich unter anderem Lignin - den Holzstoff, der die Zellen versteift. Das Xylem wird vom Kambium, einer Wachstumsschicht unter der Rinde, gebildet. Ist Holz totes Gewebe im Baum? Nein, denn im Holz eines Baumes finden sich noch Zellen mit einem lebenden Protoplasten (Parenchym). Diese sind für die Steuerung vieler physiologischer Vorgänge im Baum (z.B. Speicherung, Wundreaktionen, Verkernung) essentiell wichtig. Was unterscheidet Laub- und Nadelholz? Die entwicklungsgeschichtlich jüngeren Laubhölzer differenzieren Leitungs- und Festigungsgewebe. Sie besitzen zur Leitung Poren, die den Nadelhölzer fehlen. Letztere bilden ein weitgehend homogenes Grundgewebe von sog. Tracheiden aus, die beide Funktionen vereinen. (mehr) Was ist Früh- und Spätholz? Nach dem Knospenaustrieb (bei Eiche, Lärche und einigen anderen Arten unmittelbar davor) bilden Bäume ein weitlumiges Gewebe, das besonders auf eine optimale Wasserversorgung der Krone spezialisiert ist (Frühholz). Später im Sommer werden eher englumige Zellen gebildet, die vorwiegend der Festigung und Speicherung dienen (Spätholz). Bei Nadelhölzern ist die Früh-/Spätholz-Differenzierung für das deutliche Jahrringmuster verantwortlich. Was ist Kernholz? Einige Baumarten bilden regelmäßig ein, meist farblich abgesetztes, Kernholz. Durch Einlagerung von Kernstoffen (überwiegend Polyphenolen) erhält das Kernholz vieler Arten als getrocknetes Schnittholz eine erhöhte Dauerhaftigkeit. Davon zu unterscheiden ist der Falschkern, der durch Verletzungen in Krone oder Wurzel ausgelöst wird und keine erhöhte Dauerhaftigkeit aufweist. Die Dichte und Festigkeit des Kernholzes unterscheidet sich nicht vom Splintholz. Literatur: MOMBÄCHER, R, (ed.), 1988: Holz-Lexikon. Band 1+2 Stuttgart: DRW-Verl., 797+ 604 S. PAMSHIN, A.J., ZEEUV, C. DE, 1980: Textbook of Wood Technology. Structure, Identifikation, Properties, and Uses of the Commercial Woods of the United States and Canada. New York: McGraw-Hill, 722 S. NULTSCH, W., 1982: Allgemeine Botanik. Stuttgart, New York: Thieme Verl., 516 S. Besuchen Sie auch den treeland bookstore. Ausgewählte Bücher über Holz, Bäume und Wald. |
![]() |
< Das Kambium produziert nach innen Holz, nach außen Bast, aus dem sich später die Borke bildet. | |||
![]() |
< Tracheiden-Grundgewebe von
Fichtenholz (Picea abies). Es vereint Festigungs- und Leitungsfunktion.
Deutlich erkennbar: Helles Früh- und dunkles Spätholz. |
||||
![]() |
<Kiefernholz (Pinus syvestris) unter dem Mikroskop (Querschnitt) : Die blau gefärbtenZellen sind lebendes Gewebe. |
![]() |
< Eiche auf den zweiten Blick: deutlich erkennbare Frühholz-Poren im Querschnitt |
||
Geschützt unter einem robusten Panzer:
das wasserleitende Splintholz zwischen Rinde und Kernholz bei Robinie
(Robinia pseudoacacia) >
|
![]() |
|
|||
![]() |
Täuschend
echt: Die Bildung eines Falschkerns der Esche wird durch exogene Enflüsse
ausgelöst, z.B. durch einen Astabbruch. Das Holz ist nicht dauerhaft.
< |
||||
|
|||||
|
|||||
home |
© C. Sander
2002
|