Tropische Wälder

Die tropischen Wälder umfassen mit derzeit (2005) 1,8 Mrd. ha fast die Hälfte der Gesamtwaldfläche der Erde. Das von den meisten Menschen mit Tropenwald verknüpfte Bild ist der immergrüne tropische Feuchtwald. Dieser bedeckt jedoch nur die inneren Tropen mit ausgeprägtem Tageszeitenklima und regelmäßig hohen Niederschlägen (über 2000 mm im Jahr). Er ist anzutreffen im Amazonasbecken, Zentral- und Westafrika sowie Südostasien (vor allem Malaysia, Indonesien, südliches Thailand). Hier herrscht auch die größte Artendichte aller Wälder. Ein Kennzeichen der tropischen Feuchtwälder ist der mehrstufige Bestandesaufbau, der meist tiefgründig verwitterte und damit nährstoffarme Boden und die dünne Humusauflage (äquatoriale Braunlehme). Infolge der günstigen Wachstumsbedingungen kommt es aber zu einer raschen Mineralisierung toten organischen Materials und zu einem sehr schnellen Stoffumsatz.

Es schließen sich mit zunehmender Entfernung vom Äquator regengrüne Feuchtwälder an, die durch bis zu 5monatige Trockenzeiten geprägt sind. Monsunwälder sind der vorherrschende Waldtyp dieser Vegetationsform. Die Region südlich des Amazonasbeckens, der größte Teil Mittelamerikas, die Randzonen des inneren tropischen Afrikas große Teile Indiens, das südostasiatische Festland sowie der Norden Australiens beherbergt Wälder dieses Typs. Hier treten zwar immer noch sehr hohe Jahresniederschläge von teilweise über 2500 mm auf, diese werden aber durch mindestens 1monatige Trockenperioden unterbrochen, in denen zahlreiche Arten ihr Laub abwerfen.

Dehnt sich die Trockenzeit über 5 Monate aus, finden sich tropische Trockenwälder, deren Vegetationszeit durch hohe Sommerniederschläge und lange aride Winter geprägt ist. Die Sommerniederschläge überschreiten immer noch 700-1000 mm. Typische Walformationen dieses Typs finden sich in Mexiko, an der Pazifikküste Südamerikas, in Nordostbrasilien, südlich der Sahara, im zentralen Südafrika, in Ostafrika und in den Randzonen der zentralaustralischen Wüste. Mit zunehmender Aridität des Klimas werden die Wälder offener und gehen in Buschland über. Als Bodentypen herrschen Rotlehme und Roterden vor. Auch in Savannen und teilweise in Halbwüsten finden sich noch vereinzelt Bäume. Die Wasserarmut der Böden erlaubt dort aber keine Ausbildung geschlossener Wälder.

Weblinks

Verbreitung der Immerfeuchten Tropen (TU-Berlin)

Literatur

ERDELEN, W., ISHWARAN, N., MÜLLER, P. (1991): Tropical Ecosystems. Systems Characteristics, Utilization Patterns and Conservation Issues. Margraf-Verl., 202 S.

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regengrüner Feuchtwald
auf den karibischen Inseln
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Baumheide (Erica arborea) unterhalb der Baumgrenze in ca. 2800 m Höhe am Kilimanjaro
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Immergrüner Regenwald am Kilimanjaro
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Teakplantage (28jährig) in Thailand
(Foto: N. Pumijumnong)
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mannshohe Brettwurzeln einer tropischen Feige
(Foto: N. Pumijumnong)

 

Mangroven in Südthailand
(Foto: N. Pumijumnong)
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