Prima Klima - Klima im Wandel

Wir machen gegenwärtig ein riesiges Experiment mit unserer Atmosphäre - und sitzen mittendrin.

Bestünde die Atmosphäre nur aus Stickstoff und Sauerstoff, herrschte eine durchschnittliche Temperatur in Meereshöhe von etwa -18°C. Dank des Kohlendioxids (CO2), des Methans, des Ozons und anderer Spurengase, aber auch Dank des in der Atmosphäre enthaltenen Wasserdampfs wird die von der Erdoberfläche reflektierte Sonneneinstrahlung zu einem großen Teil auf die Erde zurückgeworfen und sorgt so für eine Erwärmung der die Erde umgebende Lufthülle. Der Treibhauseffekt ist eine Voraussetzung dafür, dass ich auf der Erde überhaupt Leben entwickeln konnte. Ohne diesen Mechanismus wären die Ozeane komplett zugefroren und Leben in der heutigen Form ausgeschlossen.

Das Erdklima unterlag und unterliegt mehr oder weniger starken Schwankungen. Gegenwärtig leben wir noch in einer klimatisch relativ stabilen Periode. Die Erdgeschichte kannte Phasen mit wesentlich stärkeren natürlichen Klimaschwankungen. Wir täten also gut daran, nicht an der Klimaschraube zu drehen. Das tun wir aber. Seit der Industrialisierung bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts ist der CO2-Gehalt der Atmosphäre um ca. 35% angestiegen. So hoch war er noch nie in den letzten 700.000 Jahren, wie Wissenschaftler aus der Analyse an arktischen Eisbohrkernen ermitteln konnten. Parallel erwärmt sich die Atmosphäre weiter. Im Weltklimabericht von 2007, der die Erkenntnisse der Klimaforschung zusammenfassend auswertet, wird dieser Klimawandel hauptsächlich dem Einfluss des Menschen zugeschrieben. Bis Ende des 21. Jahrhunderts könnte die Temperatur um bis zu 6°C ansteigen.

Infolge des erhöhten Energiehaushalts der Atmosphäre nehmen weltweit die klimatischen Extreme zu: Dürren, Stürme und Niederschlagsrekorde. Diese Wirkungen sind bereit jetzt feststellbar und werden im Verlauf des 21. Jahrhunderts aller Voraussicht nach zunehmen. Ernteausfälle, Überschwemmungen, vernichtende Wirbelstürme und daraus resultierende unabsehbare volkswirtschaftliche Kosten würden uns dann schwer zu schaffen machen. Wir müssen also schnellstens gegensteuern. An einer radikalen Verminderung des CO2-Ausstoßes führt kein Weg vorbei, wenn wir die schlimmsten Folgen vermeiden wollen.

Wälder sind wichtige CO2-Speicher (Senken). Sie zu erhalten, ist aktiver Klimaschutz. Auch die nachhaltige Nutzung dieser Ressource für Holzprodukte trägt zum Klimaschutz bei, denn gebundenes CO2 wird dauerhaft festgelegt und die entnommene Holzmenge wächst nach, bindet also weiteres CO2. Allerdings genügt dies allein nicht, um den steigenden Emissionen von Treibhausgasen entgegenzuwirken.

Literatur:

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft (2005): Wetterkatastrophen und Klimawandel Sind wir noch zu retten? PG-Verlag, 264 S.

Schönwiese, C.-D. (2003): Klimatologie. UTB, Stuttgart, 440 S.

Weblinks:

United Nations Environment Programme - Climate Change

Introduction into Climate Change (UNEP)

Klimawandel (Bundesamt für Umwelt, Schweiz)

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Abb.: Tatsächliche und modellierte Klimaveränderung seit 1860.

Oben links: Tatsächliche Klimaentwicklung (rote Linie) und modellierte Entwicklung unter der Annahme ausschließlich natürlicher Klimaeinflüsse.

Oben rechts: Tatsächliche Klimaentwicklung (rote Linie) und modellierte Entwicklung unter der Annahme ausschließlich anthropogener Einwirkungen.

Unten: Tatsächliche Klimaentwicklung (rote Linie) und modellierte Entwicklung (graue Linie) unter der Annahme natürlicher und anthropogener Einwirkungen. Hier ist zu sehen, wie gut Klimamodelle inzwischen die reale Entwicklung abbilden können. Die prognostizierte Entwicklung korreliert sehr stark mit der vorhergesagten.

Quelle: International Panel on Climate Change (IPCC)

 

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