Gespeicherte Sonnenenergie - Wälder als nachhaltige Energiequelle

Der Flammpunkt von Holz liegt bei ungefähr 250°C. Einmal entzündet, gibt Holz die Energie wieder ab, die zuvor durch den Prozess der Photosynthese gebunden wurde.

Noch zu Beginn des 21.Jahrhunderts werden weltweit etwa die Hälfte des eingeschlagenen Holzes zur Energiegewinnung verwendet. Holz ist immer noch die wichtigste Energiequelle für die meisten Menschen dieser Welt. In den Entwicklungsländern liegt der Brennholzanteil bei über 80%, in den Industrieländern bei nur 20% des eingeschlagenen Holzes. Doch diese Ländergruppen unterschieden sich in weiterer Hinsicht: In den armen Ländern wird der Wald meist nicht nachhaltig genutzt. Würde es gelingen, global eine nachhaltige Waldbewirtschaftung durchzusetzen, wäre der Gewinnung von Energie aus Holz nichts entgegenzuhalten. Holzfeuer sind der einzige Verbrennungsprozess, bei dem zwar CO2 freigesetzt wird, aber eben nur so viel, wie zuvor durch die Assimilation gebunden wurde.

Dennoch sollten wir auch mit dieser Ressource sorgsam umgehen. Der herkömmliche Kamin ist zwar schön, aber als effektive Wärmequelle nicht geeignet. Inzwischen sind technische Holzöfen verfügbar, die nicht nur im höchsten Maße energieeffizient sind, sondern auch schadstoffarm. Auch Holz emittiert neben CO2 noch schädliche Rauchgase, die z.B. durch eine möglichst vollständige Verbrennung des Brennstoffes (z.B. mit Wirbelschichtfeuerung) auf ein Minimum reduziert werden.

Eine besonders interessante Form des hölzernen Brennstoffs sind Hackschnitzel und sogenannte Pellets. Letzteres sind verpresste Holzspäne, die eine Energie von 18 MJ/kg liefern und haben damit mehr als den dreifachen Brennwert wie gewöhnliches Buchenholz. Es ist heute schon möglich, im Wohnbereich durch Energieeinsparung und effiziente Heizungstechnik bis zu 80% der Energie einzusparen und den verbleibenden Rest mit moderner Holzfeuerung zu decken - CO2-neutral.

Weitere Techniken der energetischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe sind Vergasung und Verflüssigung mir Hilfe der Pyrolyse (thermische Aufspaltung). So wird die Energiedichte und die Transportfähigkeit der Biomasse erhöht. Derartige "Biofuels" können dann auch als Substitut für Erdgas und Erdöl eingesetzt werden.

Weblinks:

Holzpellets, eine Alternative zum Heizöl

Holz-Energie aus Biomasse

 

Literatur:

MARUTZKY, R., SEEGER, K. (1999): Energie aus Holz und anderer Biomasse. DRW-Verl., 352 S.

KALTSCHMITT, M., HARTMANN, H. (2001): Energie aus Biomasse. Grundlagen, Techniken und Verfahren. Springer-Verl., 770 S.

MEIER, D., FAIX, O. (1999): Heizöl und Chemie-Rohstoffe aus Holz. Forschungsreport 1/99, 38-41. (pdf-Version)

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CO2-neutrale Energiequelle: Brennholz, im Wald zum Trocknen aufgeschichtet.
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  Dreifach höherer Heizwert: Holzpellets, gepresstes Restholz (Späne, Sägemehl, Waldrestholz).
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Schnittbild eines Pelletofens
(aus: INFORMATIONSDIENST HOLZ: Pelletheizungen – Technik und bauliche Anforderungen. 36 S.
(PDF)
 
 

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